Augengesundheit: Tipps für gesunde Augen im Alltag (Gesunde Ernährung für maximale Sehkraft) 

Autor: Dr. Victor Derhartunian 25 Oktober 2024

Unsere Augen sind eines unserer wertvollsten Sinnesorgane – sie ermöglichen uns, die Welt in all ihren Facetten zu erleben. Doch gerade weil sie täglich so stark beansprucht werden, ist es entscheidend, ihre Gesundheit zu schützen. Wussten Sie, dass eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Augenvorsorge maßgeblich dazu beitragen, die Sehkraft zu erhalten und Augenkrankheiten vorzubeugen? In diesem Beitrag erfahren Sie, welche Nährstoffe für Ihre Augen besonders wichtig sind, wie Sie mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln gezielt unterstützen können und warum regelmäßige Besuche beim Augenarzt unerlässlich sind.

Gesunde Ernährung für unsere Augen: Was für die Augen ist 

Neben Sport, Bewegung an der frischen Luft und einem allgemein gesunden Lebensstil spielt bei der Gesundheit er Augen vor allem die Ernährung eine zentrale Rolle. Denn nur wenn das Auge durch die gesunde und ausgewogene Ernährung ausreichend mit allen nötigen Nährstoffen versorgt ist, kann es richtig funktionieren und ist langfristig weniger anfällig für Augenkrankheiten wie altersbedingte Makuladegeneration und andere Probleme. 

Welche Nährstoffe sind besonders wichtig für die Augen? 

Zu den wichtigsten gehören Vitamin A, das für die Netzhautfunktion unerlässlich ist, Omega-3-Fettsäuren, die den Tränenfilm und die Hornhaut unterstützen, sowie Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E, die helfen, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Diese Nährstoffe wirken in Kombination und tragen dazu bei, trockene Augen zu verhindern, die Netzhaut zu stärken und den natürlichen Alterungsprozess des Auges zu verlangsamen.

Vitamin A: Die Rolle der Karotte und anderen Quellen für Vitamin A 

Vitamin A ist für die Augengesundheit von entscheidender Bedeutung, da es eine zentrale Rolle für die Sehkraft spielt. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Sehfarbstoffs Rhodopsin, der in der Netzhaut zu finden ist und dafür sorgt, dass wir bei schwachem Licht gut sehen können. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Nachtblindheit und im schlimmsten Fall sogar zu dauerhaften Sehstörungen führen.

Ein klassisches Beispiel für eine Vitamin-A-Quelle ist die Karotte, die reich an Beta-Carotin ist, einer Vorstufe des Vitamins. Das bekannte Sprichwort „Karotten sind gut für die Augen“ hat also durchaus seine Berechtigung, da Beta-Carotin im Körper in Vitamin A umgewandelt wird. Neben Karotten gibt es jedoch viele weitere Lebensmittel, die reich an Vitamin A oder Beta-Carotin sind. Besonders grünes Blattgemüse wie Spinat, Feldsalat und Grünkohl liefern viel Beta-Carotin. Auch Süßkartoffeln, Paprika und Kürbis sind gute pflanzliche Quellen.

Tierische Produkte wie Leber, Eier und Milchprodukte enthalten ebenfalls direkt verwertbares Vitamin A, das besonders effizient von unserem Körper aufgenommen wird. Eine ausgewogene Ernährung mit diesen Lebensmitteln kann helfen, den täglichen Bedarf an Vitamin A zu decken und damit die Augen langfristig gesund zu halten.

Omega-3-Fettsäuren: Gut für die Augen und die Netzhaut 

Omega-3-Fettsäuren sind essenziell für die Gesundheit unserer Augen, insbesondere für die Netzhaut und den Tränenfilm. Sie tragen zur normalen Funktion der Sehzellen bei und helfen, Entzündungen zu lindern, die die Augenschädigen können. Studien zeigen, dass eine ausreichende Versorgung mit Omega-3 das Risiko für trockene Augen und altersbedingte Augenkrankheiten, wie die Makuladegeneration, verringern kann.

Omega-3-Fettsäuren, speziell DHA (Docosahexaensäure), sind wichtige Bestandteile der Netzhaut. Sie helfen, die Struktur und Funktion der Zellen zu erhalten und schützen die Augen vor oxidativem Stress, der durch äußere Einflüsse wie UV-Strahlung entsteht. Ein Mangel an Omega-3 kann die Stabilität des Tränenfilms beeinträchtigen, was zu trockenen, gereizten Augen führt – ein häufiges Problem bei Menschen, die viel Zeit vor Bildschirmen verbringen.

Lebensmittel, die reich an Omega-3-Fettsäuren sind:

  • Makrele
  • Hering
  • Lachs
  • Sardinen
  • Leinsamen
  • Chia-Samen
  • Walnüsse
  • Algenöl
  • Soja

Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E: Vorbeugen von Augenkrankheiten 

Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E spielen eine entscheidende Rolle dabei, unsere Augen vor schädlichen Einflüssen zu schützen und Augenkrankheiten vorzubeugen. Sie wirken, indem sie freie Radikale neutralisieren – Moleküle, die durch UV-Strahlung, Umweltverschmutzung und den natürlichen Alterungsprozess entstehen und Zellen schädigen können. Diese oxidative Schädigung kann zu altersbedingten Augenkrankheiten wie der Makuladegeneration oder dem Grauen Star führen.

Vitamin C trägt zur Gesundheit der Hornhaut bei und unterstützt die Durchblutung im Auge, indem es die Blutgefäße stärkt. Besonders hoch ist der Bedarf an Vitamin C in der Linse des Auges, die einen wirksamen Schutz vor oxidativem Stress benötigt, um klar und funktional zu bleiben. Vitamin E ergänzt diesen Schutz, indem es die Zellmembranen in der Netzhaut stabilisiert und vor dem Abbau durch freie Radikale bewahrt.

Lebensmittel, die reich an Vitamin C und Vitamin E sind:

  • Paprika
  • Zitrusfrüchte (Orangen, Zitronen, Grapefruits)
  • Brokkoli
  • Kiwis
  • Nüsse (Mandeln, Haselnüsse)
  • Sonnenblumenkerne
  • Spinat
  • Grünkohl

Nahrungsergänzungsmittel für gesunde Augen: 

Nahrungsergänzungsmittel können eine sinnvolle Ergänzung sein, um die Augengesundheit zu unterstützen, besonders wenn der tägliche Bedarf an wichtigen Nährstoffen über die Ernährung allein nicht gedeckt werden kann. Einige Vitamine und Mineralstoffe haben sich als besonders wirksam erwiesen, um die Sehkraft zu fördern und Augenerkrankungen vorzubeugen.

Besonders beliebt sind Präparate, die Vitamin A, Lutein und Zeaxanthin enthalten. Diese Carotinoide sind bekannt dafür, die Netzhaut und die Makula (den Bereich des schärfsten Sehens) zu schützen und das Risiko einer altersbedingten Makuladegeneration zu verringern. Auch Omega-3-Fettsäuren in Form von Fischölkapseln können helfen, trockene Augen zu lindern, indem sie den Tränenfilm stabilisieren und Entzündungen reduzieren.

Zusätzlich können Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E in Form von Nahrungsergänzungsmitteln dazu beitragen, die Zellen im Auge vor schädlichen freien Radikalen zu schützen. Zink wird oft ebenfalls in Augenpräparaten eingesetzt, da es eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung der Sehkraft spielt und den Körper bei der Absorption von Vitamin A unterstützt.

Obwohl Nahrungsergänzungsmittel nützlich sein können, ist es wichtig zu betonen, dass sie eine gesunde und ausgewogene Ernährung nicht ersetzen sollten. Es ist ratsam, sich vor der Einnahme von Präparaten ärztlich beraten zu lassen, besonders wenn bereits Augenerkrankungen bestehen oder bestimmte Nährstoffe wie Zink oder Omega-3 in höheren Dosierungen eingenommen werden.

Regelmäßige Besuche beim Augenarzt: Vorsorgeuntersuchung und Behandlungen 

Regelmäßige Besuche beim Augenarzt sind entscheidend, um die Gesundheit unserer Augen zu erhalten und Augenkrankheiten frühzeitig zu erkennen. Viele Augenerkrankungen, wie der Grüne Star (Glaukom) oder die altersbedingte Makuladegeneration, entwickeln sich schleichend und verursachen im Anfangsstadium oft keine Symptome. Ohne Vorsorgeuntersuchungen können diese Krankheiten jedoch unentdeckt bleiben und zu dauerhaften Sehverlusten führen.

Experten empfehlen, ab dem 40. Lebensjahr etwa alle zwei Jahre eine Vorsorgeuntersuchung beim Augenarzt durchzuführen, da ab diesem Alter das Risiko für altersbedingte Augenerkrankungen steigt. Bei Menschen mit bekannten Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder familiärer Vorbelastung für Augenerkrankungen kann ein engerer Untersuchungsrhythmus sinnvoll sein. Jüngere Menschen sollten, auch ohne akute Beschwerden, alle zwei bis drei Jahre einen Check-up machen lassen, um sicherzustellen, dass sich Sehstörungen oder Fehlsichtigkeiten nicht unbemerkt verschlechtern.

Bei einer typischen Vorsorgeuntersuchung überprüft der Augenarzt die Sehkraft, misst den Augeninnendruck (wichtig zur Erkennung des Grünen Stars) und untersucht die Netzhaut sowie den Sehnerv. Diese Untersuchungen können frühzeitig auf Veränderungen hinweisen, die später zu ernsten Problemen führen könnten. Auch der Tränenfilm und die Hornhaut werden häufig begutachtet, um trockene Augen oder andere Beschwerden zu erkennen.

Trockene Augen ernst nehmen und Augen stärken 

Trockene Augen sind ein häufiges Problem, das durch eine unzureichende Tränenproduktion oder eine schlechte Tränenqualität entsteht. Ursachen können sein:

  • Umweltfaktoren: Trockene Luft, Wind, Rauch
  • Bildschirmarbeit: Seltenes Blinzeln
  • Kontaktlinsen, hormonelle Veränderungen oder Medikamente

Symptome trockener Augen sind vor allem:

  • Brennen und Rötung
  • Fremdkörpergefühl oder ständiges Tränen
  • Verschwommenes Sehen
  • Gereizte Augen, besonders nach langer Bildschirmzeit

Tipps zur Linderung von trockenen Augen im Alltag sind:

  • Regelmäßiges Blinzeln und Bildschirmpausen
  • Verwendung von künstlichen Tränen (Augentropfen)
  • Luftfeuchtigkeit erhöhen (z. B. mit Luftbefeuchtern)
  • Schutz vor Wind und Zugluft
  • Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren (z. B. aus Fisch, Walnüssen, Leinsamen)

Wenn trockene Augen unbehandelt bleiben, kann dies zu ernsthaften Folgen führen. Die mangelnde Befeuchtung der Augenoberfläche schwächt die Hornhaut, was das Risiko für Schäden und Infektionen deutlich erhöht. Ohne den schützenden Tränenfilm wird das Auge anfälliger für Entzündungen, die im schlimmsten Fall zu bleibenden Sehstörungen führen können. Bei länger andauernden Beschwerden kann es sogar zu Narbenbildung auf der Hornhautkommen, was das Sehvermögen dauerhaft beeinträchtigt. Deshalb ist es wichtig, trockene Augen nicht zu ignorieren und rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten.

Medikamente für die Gesundheit unserer Sehkraft / unseres Sehorgans 

Es gibt verschiedene Medikamente, die speziell darauf abzielen, die Gesundheit unserer Sehkraft und unseres Sehorgans zu unterstützen oder Augenbeschwerden zu lindern. Diese reichen von rezeptfreien Präparaten bis hin zu verschreibungspflichtigen Medikamenten, je nach Art und Schwere der Augenerkrankung.

Rezeptfreie Medikamente:

  • Künstliche Tränen: Augentropfen zur Linderung von trockenen Augen. Sie helfen, den Tränenfilm zu stabilisieren und die Hornhaut zu befeuchten.
  • Antioxidative Präparate: Nahrungsergänzungsmittel mit Lutein, Zeaxanthin, Vitamin C und Vitamin Eunterstützen die Netzhaut und beugen altersbedingten Augenkrankheiten wie der Makuladegeneration vor.
  • Antiallergische Augentropfen: Diese lindern Symptome wie Rötungen oder Juckreiz, die durch Allergienausgelöst werden.

Verschreibungspflichtige Medikamente:

  • Augentropfen gegen Glaukom: Diese senken den Augeninnendruck und verhindern so Schäden am Sehnerv.
  • Kortisonhaltige Augentropfen: Sie werden bei Entzündungen eingesetzt, sollten jedoch nur kurzfristig und unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, da sie Nebenwirkungen wie erhöhten Augeninnendruckverursachen können.
  • Antibiotische Augentropfen: Werden bei bakteriellen Infektionen verschrieben, um Entzündungen und schwere Infektionen zu behandeln und zu verhindern.
  • Mydriatika: Diese Tropfen erweitern die Pupille und werden oft bei diagnostischen Untersuchungen oder bestimmten Behandlungen eingesetzt.

Warum sollte man Medikamente nur in Absprache mit einem Augenarzt einnehmen?

Es ist wichtig, dass alle Medikamente – auch rezeptfreie – nur in Absprache mit einem Augenarzt eingenommen werden. Der Arzt kann sicherstellen, dass die richtigen Präparate für die jeweilige Augenbeschwerde eingesetzt werden und dass keine Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten. Zudem können unsachgemäß oder zu lange verwendete Augentropfen, insbesondere solche mit Kortison, langfristige Schädenverursachen oder die Sehkraft beeinträchtigen. Regelmäßige Augenkontrollen und die richtige Anwendung der Medikamente helfen, die Augengesundheit langfristig zu erhalten.

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

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