Bluthochdruck – eine Gefahr Ihre Augen
Als Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) bezeichnet man einen Zustand, in welchem der Druck in den Blutgefäßen zu hoch ist. Wie der Bluthochdruck symptomatisch mit den Augen zusammenhängt, welche Auswirkungen er auf die Augen hat und wie man Bluthochdruck vermeiden kann, erfahren Sie in diesem Artikel.
Was hat Bluthochdruck mit den Augen zu tun?
In den Augen befinden sich viele feine Blutgefäße. Steigt der Blutdruck an, so reagieren die Blutgefäße im Auge empfindlich auf die Veränderung. Der hohe Druck kann zu Schädigungen und Verengungen der Blutgefäße führen.
Wenn die Blutgefäße durch eine Hypertonie geschädigt sind, steigt das Risiko für Gefäßverkalkungen (Arteriosklerose). Gefäßverkalkungen führen wiederum zu Durchblutungsstörungen und im ungünstigsten Fall zu einem vollständigen Gefäßverschluss. Die betroffenen Organe – dazu gehört das Auge – werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Die Folge: Schäden an den Augen.
Auswirkungen der Hypertonie auf das Auge
Die Hypertonie kann infolge der Blutgefäßschädigungen verschiedene pathologische Auswirkungen auf das Auge haben.
Hypertensive Retinopathie
Unerkannter und unbehandelter Bluthochdruck kann die Blutgefäße an der Netzhaut schädigen (hypertensive Retinopathie). Je länger die Hypertonie nicht erkannt wird, desto höher ist das Risiko für Folgeschäden. Folgen dieser Augenerkrankung sind Blutungen im Auge, Ödeme oder Schäden an der Netzhaut, welche schließlich zur Erblindung führen können. Die Hypertensive Retinopathie verursacht verschiedene Symptome, wie z.B.:
- Sehen von Doppelbildern
- Trübe und eingeschränkte Sicht
- Plötzliche Kopfschmerzen
- Sehverlust
Hypertensive Optikusneuropathie
Hypertonie kann außerdem eine Auswirkung auf den Sehnerv haben. Der Sehnerv ist dafür zuständig, dass Nervenreize an das Sehzentrum im Gehirn weitergeleitet werden und somit ein visueller Eindruck entsteht. Ein hoher Blutdruck kann dazu führen, dass es zu einem Blutgefäßverschluss am Sehnervenkopf kommt. Die Auswirkungen eines Verschlusses sind eine unzureichende Blutversorgung, sowie eine Schwellung an der Sehnervenpapille (Papillenödem) – man spricht auch von einem Sehnervinfarkt. Mögliche Symptome sind:
- Gesichtsfeldausfälle
- Vollständiger Sehverlust
- Plötzliche einseitige Sehstörungen
Im Rahmen einer augenärztlichen Untersuchung werden bei den Betroffenen häufig Blutungen am Rand des Sehnervs erkannt.
Netzhautablösung (Amotio retinae) – ein augenärztlicher Notfall
Eine weitere mögliche Folge von Bluthochdruck, die vielen Menschen bekannt ist und gefürchtet wird: Die Netzhautablösung. Der Bluthochdruck kann das Risiko für eine Netzhautablösung erhöhen – insbesondere, wenn weitere Risikofaktoren, wie z.B. Kurzsichtigkeit (Myopie) vorliegen. Erste ernstzunehmende Anzeichen für eine Netzhautablösung sind:
- Sehen von Rußregen oder einem Vorhang
- Gesichtsfeldausfall
- Eingeschränkte Sehschärfe
- Sehen von Lichtblitzen (Flimmerskotome)
Altersbedingte Makuladegeneration (AMD)
Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) tritt häufig im Alter auf. Studien zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Bluthochdruck und der AMD gibt, weshalb Bluthochdruck als Risikofaktor einzustufen ist.
Die Makula – auch Gelber Fleck genannt – ist der schärfste Punkt des Sehens. Hier liegen die meisten Photorezeptoren. Es finden intensive Stoffwechselprozesse statt – bedingt durch die Abbau- und Abtransportprozesse der Photorezeptoren. Wird der Stoffwechsel durch Ablagerungen in den Gefäßen gestört, so kommt es zu Sehstörungen, die insbesondere das mittlere Gesichtsfeld betreffen.
Bluthochdruck erkennen und Augenbeteiligung verhindern
Eine Augenbeteiligung bei Hypertonie entsteht meist erst dann, wenn der Bluthochdruck über einen gewissen Zeitraum nicht erkannt und behandelt wird. Daher ist es umso wichtiger, Symptome des Bluthochdrucks zu erkennen:
- Schwindelgefühl und Ohrensausen
- Kurzatmigkeit
- Kopfschmerzen (insbesondere morgens)
- Nervosität
Augenerkrankungen durch Bluthochdruck vermeiden
Das Risiko für Augenerkrankungen durch Bluthochdruck kann gesenkt werden, indem bei der Behandlung der Hypertonie einige Faktoren beachtet werden.
Gesunde Ernährung
Gesunde Ernährung kann den Blutdruck beeinflussen. Achten Sie darauf, dass Sie weniger salzige, fettige und stark zuckerhaltige Lebensmittel zu sich nehmen. Stattdessen sollten Sie sich ausgewogen ernähren. Dazu gehören viel Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Eiweiß und hochwertige Fette.
Gewichtsmanagement bei Bluthochdruck
Übergewicht kann sich negativ auf den Blutdruck auswirken und ihn erhöhen. Daher sollten Sie Übergewicht vermeiden oder bei bestehendem Übergewicht daran arbeiten. Eine gesunde Ernährung, sowie regelmäßige sportliche Aktivitäten sind am wichtigsten, wenn es um das Gewichtsmanagement geht.
Sportliche Aktivitäten
Auch wenn kein Übergewicht besteht, haben sich regelmäßige körperliche Aktivitäten als wirksam erwiesen, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. 150 Minuten moderater sportlicher Aktivitäten pro Woche führen bereits zu einer Senkung des Blutdrucks. Geeignet sind Aktivitäten, wie z.B.:
- Zügiges Gehen
- Schwimmen
- Radfahren
Alkohol und Rauchen
Alkohol und Rauchen gelten als Risikofaktor, wenn es um Bluthochdruck geht. Um Bluthochdruck zu vermeiden, sollte Alkohol in Maßen konsumiert und das Rauchen vollständig gemieden werden.
Stress im Alltag reduzieren
Regelmäßiger Stress im Alltag kann den Blutdruck erhöhen. Versuchen Sie, Stress zu vermeiden oder durch Stressbewältigung zu vermeiden. Als wirksam erweisen sich dabei etwa Meditation, Yoga, sowie Atem- und Entspannungsübungen.
Medikamente gegen Bluthochdruck
Ist der Bluthochdruck besonders hoch oder lässt er sich nicht durch eine Veränderung des Lebensstils senken, so kommen in der Regel blutdrucksenkende Medikamente zum Einsatz. Dabei können verschiedene Medikamente mit unterschiedlichen Wirkungsweisen angewendet werden:
- Diuretika
- Betablocker
- ACE-Hemmer
- Angiotensin-II-Rezeptorblocker
- Kalziumkanalblocker
Welche Medikamente für Sie geeignet sind, sollten Sie mit Ihrem behandelnden Arzt besprechen.
Regelmäßige Blutdruckmessungen
Wichtig ist auch, dass der Blutdruck auch unter Einnahme von Medikamenten stets beobachtet wird – sowohl von Ihnen zuhause als auch durch Messungen beim Arzt. So kann man zum einen sichergehen, dass die Medikamente ihre Wirkung entfalten. Außerdem kann der Blutdruck auch unter Medikamenteneinnahme schlechter oder besser werden, sodass eine Anpassung der Dosis notwendig werden kann.
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