Keratokonus – Risikofaktor: Augenreiben

Augenreiben – sowohl ein Risikofaktor für einen Keratokonus als auch eine Ursache, die zu einer Verschlechterung eines bestehendes Keratokonus führen kann.Durch das Augenreiben wird die Hornhaut stark beansprucht, geschwächt oder verformt. Juckreiz, trockene Augen, Allergien und Gewohnheit sind die häufigsten Gründe für vermehrtes Augenreiben. Zusätzlich können Bakterien in das Auge eindringen und Infektionen verursachen.

Augenreiben vermeiden – aber warum?

Augenreiben wird als signifikanter Risikofaktor für die Entstehung und Verschlimmerung eines Keratokonus angesehen. Hier sind die Hauptgründe, warum Augenreiben schädlich sein kann:

Mechanische Belastung der Hornhaut

  • Schwächung der Hornhautstruktur: Intensives und wiederholtes Reiben der Augen übt mechanischen Druck auf die Hornhaut aus. Dieser Druck kann die feinen Kollagenfasern in der Hornhaut schädigen und die strukturelle Integrität der Hornhaut schwächen.Beschleunigung der Ausdünnung: Bei Personen mit einer Veranlagung für Keratokonus kann Augenreiben die natürliche Ausdünnung der Hornhaut beschleunigen. Durch den zusätzlichen Druck und die mechanische Belastung wird die bereits geschwächte Hornhaut weiter destabilisiert und verformt sich schneller.

Entzündliche Prozesse

  • Förderung von Entzündungen: Augenreiben kann Entzündungen in der Hornhaut und den umgebenden Geweben auslösen oder verschlimmern. Entzündungen können die Hornhautstruktur weiter schwächen und den Krankheitsverlauf von Keratokonus negativ beeinflussen.Freisetzung von schädlichen Enzymen: Durch das Reiben der Augen können entzündungsfördernde Enzyme freigesetzt werden, die das Hornhautgewebe abbauen und die Ausdünnung der Hornhaut beschleunigen.

Mikrotraumata und Narbenbildung

  • Mikroverletzungen: Häufiges und starkes Reiben kann zu kleinen Verletzungen (Mikrotraumata) auf der Hornhautoberfläche führen. Diese Mikroverletzungen können Narbenbildung verursachen und die Hornhaut weiter schwächen.Ungleichmäßige Heilung: Die durch das Reiben verursachten Mikrotraumata können zu einer ungleichmäßigen Heilung der Hornhaut führen, was die unregelmäßige Form der Hornhaut weiter verstärkt und die Sehkraft beeinträchtigt.

Tipps, um den Risikofaktor “Augenreiben” zu minimieren:

Um das Risiko der Entstehung oder Verschlimmerung eines Keratokonus zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen beachtet werden:

  • Vermeidung von Augenreiben: Patienten sollten darauf achten, ihre Augen so wenig wie möglich zu reiben. Wenn die Augen jucken oder gereizt sind, sollten sie alternative Maßnahmen ergreifen, wie z. B. die Verwendung von Augentropfen oder kalten Kompressen.Behandlung von Grunderkrankungen: Allergien und andere Grunderkrankungen, die Juckreiz und Reizungen der Augen verursachen, sollten angemessen behandelt werden, um den Drang zum Reiben der Augen zu reduzieren.

Regelmäßige Augenuntersuchungen: Personen mit einer Veranlagung für Keratokonus oder bestehender Erkrankung sollten regelmäßig augenärztliche Untersuchungen durchführen lassen, um den Zustand der Hornhaut zu überwachen und rechtzeitig therapeutische Maßnahmen ergreifen zu können.

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

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