Was ist ein Keratokonus?
Dr. Victor Derhartunian erklärt was ein Keratokonus ist
Keratokonus ist eine natürliche Hornhautschwäche, die in einzelnen Fällen mit zu einer Hornhauttransplantation führen kann.
Wichtig ist zu beurteilen, ob diese Erkrankung stabil oder fortschreitend ist. Ist diese Erkrankung fortschreitend und noch nicht in sehr fortgeschrittenem Stadium, kann man auch den Keratokonus mit sogenanntem Cross-linking stabilisieren.
Was passiert bei einem Keratokonus?
Ein Keratokonus ist eine degenerative Erkrankung der Hornhaut – die Hornhaut wird dünner und es entsteht eine kegelförmige Vorwölbung, die immer weiter fortschreiten kann.
Die Vorwölbung führt zu einer unregelmäßigen Hornhautverkrümmung. Warum es zu einer Verdünnung und Vorwölbung der Hornhaut kommt, ist noch nicht abschließend erforscht. Ursachen sollen insbesondere genetische Faktoren, aber auch die mechanische Einwirkung auf die Hornhaut durch ein starkes Augenreiben sein. Am Anfang der Erkrankung ist eine Korrektur mithilfe von Sehhilfen möglich. In späteren Stadien kann eine Augen-OP notwendig werden. Neben einer Hornhauttransplantation kommt Crosslinking als Behandlungsmethode in Frage.
Symptome bei Keratokonus: Beeinträchtige Sehqualität
Die Erkrankung tritt schleichend auf. Hauptsymptom ist die Verschlechterung der Sehkraft Nur selten handelt es sich um einen akuten Keratokonus, der einen Notfall darstellt und sich durch plötzliche Verschlechterung des Sehvermögens, Augenschmerzen und Tränen äußert.
In der Regel sind beide Augen vom Keratokonus betroffen. Die Betroffenen nehmen typischerweise Symptome, wie eine erhöhte Blendungs- und Lichtempfindlichkeit oder verschwommene und verzerrte Sicht wahr. Die Wahrnehmung von Doppelt- und Mehrfachbilder ist möglich. Häufig wird eine Verschlechterung der Nachtsicht wahrgenommen.
Häufigkeit des Keratokonus – wer ist betroffen?
Der Keratokonus soll 4 bis 700 von 10.000 Menschen betreffen – eine große Varianz. Beide Geschlechter sind gleichermaßen betroffen. Häufig tritt der Keratokonus bereits im jungen Alter auf.
Eine Bezifferung der Fallzahlen gestaltet sich schwierig. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Erkrankung bei den Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt ist – ab wann man von einer sicheren Diagnose des Keratokonus sprechen kann, wird verschieden festgelegt.
Fortschritt der Erkrankung in jedem Alter möglich?
Ein Keratokonus entwickelt sich oft zwischen dem 10. und 20. Lebensjahr. In der Phase des Progression der Erkrankung spricht man von einem aktiven Keratokonus. Das Fortschreiten stagniert sobald das Bindegewebe des Körpers an Elastizität verliert und steifer wird – das ist in der Regel zwischen dem 35. Und 45. Lebensjahr der Fall. In seltenen Fällen kann ein aktiver Keratokonus auch im späteren Alter beobachtet werden.
Keratokonus: Risikofaktoren und Prävention
Da die Ursachen des Keratokonus nicht abschließend geklärt sind, ist eine effektive Vorbeugung nicht möglich. Das vermehrte Augenreiben gilt als ein Risikofaktor, weshalb das Reiben und andere Einwirkungen auf das Auge vermieden werden sollten.
Keratokonus durch Crosslinking behandeln
Ein Keratokonus kann durch einen medizinischen Eingriff gestoppt werden: das Crosslinking.
CXL (corneal cross-linking) ist eine der weltweit anerkanntesten Methoden bei der Behandlung eines Keratokonus – eine über 90-prozentige Erfolgsrate, wenn es darum geht, den Keratokonus zu stoppen oder gar rückgängig zu machen. Im Rahmen einer OP wird die Hornhaut mittels Vitamin B2 (Riboflavin) und UV-A-Licht behandelt. So soll das Voranschreiten der Erkrankung vermieden und eine stabile Sehqualität hergestellt werden. Je früher die Behandlung vorgenommen wird, desto mehr Sehkraft kann erhalten werden.
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