Crosslinking: Wie das Crosslinking den Keratokonus heilen kann
Was ist Crosslinking?
Corneales Crosslinking (CXL) wird als Behandlungsmethode eingesetzt, wenn Hornhautektasien gestoppt werden sollen.
Bei Crosslinking soll die Hornhaut durch eine Quervernetzung stabilisiert werden. Dadurch werden progressive Ektasien gestoppt – am häufigsten wird damit ein voranschreitender Keratokonus behandelt. Bei einer Ektasie wölbt sich die Hornhaut nach außen, die Hornhaut wird dünner. Die Hornhaut wird durch die Behandlung mit CXL in ihrer Beschaffenheit derart verstärkt, dass der Fortschritt der Wölbung danach stagniert.
Crosslinking – eine Stabilisierung der Hornhaut durch einen photochemischen Vorgang. Mittels UV-Licht und Vitamin B (Riboflavin) eine Quervernetzung der Hornhaut erreichen.
Das UV-Licht führt dazu, dass das Riboflavin aktiviert wird. Sauerstoffradikale werden freigesetzt. Diese wiederum verbinden Kohlenstoff- und Stickstoffgruppen miteinander – die Quervernetzung. Diese Quervernetzung sorgt für die neu erlangte Festigkeit der Hornhaut.
Durch die Stabilität ist ein weiteres Vorwölben der Hornhaut nicht mehr möglich – das Fortschreiten der Erkrankung wird angehalten. Crosslinking erweist sich als effektive Behandlungsmethode, wenn es um Ektasien geht. Wo vorher nur risikoreichere Hornhauttransplantationen geholfen haben, kann heutzutage das Crosslinking Abhilfe schaffen. Es gibt zwei Arten von Crosslinking:
- EPI-OFF Crosslinking – Epithel wird vor dem Auftragen des Riboflavins entfernt
- EPI-ON Crosslinking – Epithel wird vor dem Auftragen des Riboflavins nur gelockert
Voraussetzungen beim Crosslinking
Wenn Sie sich für eine Behandlung mittels CXL entscheiden, sollte die ausgeglichene Sehstärke durch Sehhilfen unter 0,3 liegen. Ihre Hornhaut sollte eine Mindeststärke von 400 µm betragen. Ausschlussgründe für Crosslinking können sein:
- Hornhautkrümmung von >55 Dioptrien
- Hornhautvernarbungen
- Schwangerschaft oder Stillzeit
- Akute Augeninfektionen
Wann ist Crosslinking empfehlenswert?
CXL ist bei allen progressiven Hornhautektasien sinnvoll – auch bei Keratonokus. Sowohl Erwachsene als auch Kinder können behandelt werden. Wichtig ist, dass die Behandlung schnellstmöglich eingeleitet wird. Crosslinking kann die Erkrankung nicht rückgängig machen, sorgt aber dafür, dass der Fortschritt der Ektasie gestoppt wird. Je früher eingegriffen wird, desto mehr Sehkraft kann erhalten werden. CXL sollte daher immer in Erwägung gezogen werden, wenn noch eine brauchbare Sehkraft vorliegt, die durch Sehhilfen behoben werden kann.
Ablauf von Crosslinking
Vor dem ambulanten Eingriff werden betäubende Augentropfen aufgetragen, sodass Sie das Crosslinking als schmerzfrei empfinden. Die weiteren Schritte der Behandlung unter dem Einsatz eines Lidhalters:
- Bei Epi-Off: Mittels Spaltlampe, Wattestäbchen und Lösung wird das Epithel entfernt.
- Riboflavin wird auf das Auge appliziert.
- Bis zu 30 Minuten Einwirkzeit.
- Lichtquelle wird 10-15 Minuten lang auf das Auge gerichtet.
Nach der OP
Nach dem Eingriff verspüren einige Patienten leichte Schmerzen, die mit Schmerzmitteln gelindert werden können. Außerdem werden antibiotische Augentropfen verabreicht. Es wird eine Schutzlinse eingesetzt, die das Auge vor äußeren Einflüssen schützen soll. So wird eine Störung des Heilungsprozesses vermieden. Außerdem sollten Sie beachten:
- Kein Augenreiben
- Kein Wasserkontakt innerhalb der ersten Woche
- Medikamenten- und Augentropfplan einhalten
- Kontrolluntersuchungen wahrnehmen
Leichte Trübungen, Rötungen, tränende Augen und verschwommenes Sehen können nach dem Crosslinking ebenfalls auftreten. Diese Symptome sind in der Regel nicht besorgniserregend. Haben Sie dennoch Rückfragen oder Bedenken, können Sie uns jederzeit kontaktieren oder einen weiteren Termin zur Kontrolle vereinbaren. Bei plötzlichen Verschlechterungen sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Risiken und Nebenwirkungen von Crosslinking
Crosslinking gilt als eine kostengünstige, wirksame und sichere Methode mit einer geringen Komplikationsrate von unter drei Prozent. Gleichzeitig liegt die Erfolgsquote der Behandlung bei 98-99 Prozent. Wie bei jedem medizinischen Eingriff können Komplikationen und Nebenwirkungen nicht vollständig ausgeschlossen werden. Sollte es zu den seltenen Komplikationen kommen, handelt es sich oftmals um:
- Länger andauernde Heilungsprozesse
- Narbenbildungen
- Schmerzen
- Entzündungen und Infektionen der Hornhaut
Mittels Medikamenten oder Augentropfen können die Komplikationen in der Regel gut behandelt werden. Bleibende Schäden oder schwerwiegende Nebenwirkungen durch Crosslinking sind bisher nicht bekannt.
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