„Künstliche Tränen“
Diese sind immer die Basis, um das „Trockene Auge“ zu behandeln. Die künstlichen Tränen sorgen für den Schutz der Oberfläche des Auges, indem sie einen Gleitfilm bilden, außerdem stärken sie den Tränenfilm, der noch vorhanden ist. Künstliche Tränen gibt es in vielen Varianten, allen gemein sind aber die enthaltenen Komponenten. Das sind Wasser, Salze, manchmal Mittel für die Verdickung (die Tränen haften dann besser an der Oberfläche) und manchmal auch Konservierungsstoffe. Sind diese nicht enthalten, so müssen die künstlichen Tränen meist innerhalb eines Tages verbraucht werden.
Die Wirkung dieser Präparate ist besser, je dickflüssiger sie sind. Die Haftung der künstlichen Tränen an der Augenoberfläche verbessert sich dadurch und das Auge wird besser befeuchtet. Allerdings beeinträchtigt eine dickere Substanz das Sehen vorübergehend, weil es sich wie ein Schleier über das Auge legt. Für welchen Patienten das Mittel wie dick sein muss, kann vom Augenarzt nicht vorhergesagt werden, jeder Patient reagiert hier anders. Also muss versucht werden, durch wiederholtes Versuchen das am besten geeignete Präparat zu finden. Wenn möglich, sollten Substanzen ohne Konservierungsstoffe verwendet werden, weil ansonsten allergische Reaktionen entstehen können. Wer weiche Kontaktlinsen trägt, sollte immer künstliche Tränen ohne Konservierungsstoffe bekommen. (Wer unter dem „Trockenen Auge“ leidet und weiche Linsen trägt, muss sich sowieso ausführlich mit dem Arzt besprechen, da hier diverse Komplikationen auftreten können, die zu nennen den Platz hier sprengen würden.)
Wie groß sollte die Menge an künstlichen Tränen sein? Hier gilt das Prinzip „viel hilft viel“, und das hilft auch nur dann, wenn sie regelmäßig verabreicht werden. Die gute Nachricht lautet, dass die Benetzungsstörung mit künstlichen Tränen fast immer erfolgreich bekämpft werden kann.
Lidkantenpflege
Ist eine Entzündung der Lidkanten der Auslöser für die Benetzungsstörung, so ist es wichtig, diese Lidkanten zu behandeln. Dabei geht es darum, den Abfluss des Fettfilms zu verbessern, der in den Meibom’schen Drüsen produziert wird. Das geschieht mittels Ablösen von Hautabschilferungen und Krusten an den Kanten der Lider. Oft ist dieses Ablösen erst möglich, wenn eine Augensalbe an die entsprechenden Stellen einmassiert wird. Solange die Entzündung an den Lidrändern anhält, sollten an diesen Stellen auch keine kosmetischen Produkte wie Lidschatten etc. verwendet werden.
Augentropfen
Hier gibt es zwei Varianten: die Eigenserum-Tropfen und entzündungshemmende Tropfen aus der Industrie. Im menschlichen Blutserum gibt es eine Vielzahl an Stoffen, die Entzündungen lindern, was auch positiv bei Erkrankungen an der Oberfläche des Auges wirkt. Um diese Effekte zu nutzen, werden aus dem Eigenblut von Patienten Tropfen für das Auge gewonnen. Werden Augentropfen aus der Pharmaindustrie verwendet, so müssen diese ebenfalls die Entzündungen hemmen. Soll die Wirkung kurzfristig sein, ist fast immer Kortison enthalten, für längerfristige Hilfe sind nur Tropfen ohne Kortison geeignet.
Kontaktlinsen
Linsen sind ein Problem, wenn Patienten ein „Trockenes Auge“ haben, denn dadurch werden die Symptome oft verstärkt. Es gibt jedoch einige Ausprägungen dieser Krankheit, bei denen weiche und dünne Linsen paradoxerweise helfen. Sie stabilisieren die Oberfläche des Auges und lindern die Beschwerden. Fast immer nur vorübergehend, aber immerhin.
Die Tränenpünktchen verschließen
Wenn die Tränen zu schnell aus dem Auge ablaufen, liegt das manchmal daran, dass die Tränenpünktchen zu viel Flüssigkeit anlaufen lassen. Für einen bestimmten Zeitraum hilft es dann, diese Tränenpünktchen zu verschließen. Dafür wird eine Art Stöpsel verwendet, der wie ein Stöpsel einer Badewanne funktioniert. In seltenen Fällen kann es sein, dass der Verschluss vom Augenarzt dauerhaft erzwungen wird. Das geschieht mittels einer Vernarbung der Pünktchen.
Die Ernährung
So facettenreich der Körper bei der Herstellung einiger Stoffe auch ist, bei anderen Substanzen versagt er. Vitamine etwa produziert der Organismus nicht – diese müssen wie auch Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren durch die Aufnahme von Nahrung erfolgen. Die Fettsäuren wirken positiv auf die Drüsen am Lidrand, auf die Sekretion von Tränen und auf Botenstoffe, die eine Entzündung signalisieren. In unseren Lebensmitteln kommt Omega-3 selten vor, weswegen diese durch Präparate verabreicht wird oder auch durch spezielle Nahrung. So sind Omega-3-Fettsäuren insbesondere in fettigem Fisch oder in Leinsamenöl enthalten. Um die Sekretion zu fördern, sind auch Medikamente auf dem Markt, allerdings besitzen diese teils schwere Nebenwirkungen. Deswegen werden sie immer nur in schweren Fällen empfohlen.