Woher kommt der Graue Star (Katarakt)? Die häufigsten Ursachen im Überblick:
Der Graue Star, auch Katarakt genannt, ist eine der häufigsten Augenerkrankungen weltweit – und eine der am meisten unterschätzten. Die klare Sicht wird schleichend durch eine Trübung der Augenlinse ersetzt, bis selbst alltägliche Dinge wie Lesen oder Autofahren zum Problem werden. Aber was genau sorgt dafür, dass die Linse so plötzlich „nebelig“ wird? Liegt es wirklich nur am Alter? Oder gibt es versteckte Risikofaktoren, die man kennen sollte?
In diesem Beitrag werfen wir einen spannenden Blick hinter die Kulissen Ihrer Augen: Wir erklären, wie die Augenlinse überhaupt funktioniert, welche Prozesse die Trübung auslösen können und warum der Graue Star heute nicht mehr der Endpunkt Ihrer Sehkraft sein muss. Außerdem erfahren Sie, wie moderne Kunstlinsen den Grauen Star zur Chance auf Brillenfreiheit machen können.
Was der Graue Star ist: Physiologische Ursache
Die Linse im Auge hat zwei Hauptaufgaben:
- Bündelung des Lichts: Sie sorgt dafür, dass Lichtstrahlen präzise auf die Netzhaut treffen und so scharfe Bilder entstehen.
- Anpassung der Brechkraft: Durch ihre Flexibilität ermöglicht die Linse, sowohl nahe als auch ferne Objekte klar zu sehen.
Diese Funktionen hängen von der Durchsichtigkeit der Linse ab. Die Linse besteht aus speziellen Proteinen, die in einer klaren und geordneten Struktur angeordnet sind. Bei einer Trübung der Linse verändert sich diese Struktur:
- Proteine verklumpen oder ordnen sich neu an.
- Licht kann nicht mehr ungehindert passieren.
- Streulicht entsteht, und das Bild auf der Netzhaut wird unscharf oder verschwommen.
Dieser Prozess beginnt oft in einem kleinen Bereich und weitet sich schleichend aus – zunächst unbemerkt, aber mit zunehmender Einschränkung der Sehschärfe. Diese Trübung ist die physiologische Ursache für den Grauen Star(Katarakt).
Ursachen für das Entstehen der Trübung der Augenlinse beim Katarakt
Für diese Linsentrübung kann es unterschiedliche Auslöser geben. Die häufigsten Ursachen, die das Entstehen des Katarakts begünstigen – zusätzlich zum natürlichen Alterungsprozess in höheren Lebensjahren – sind:
Altersbedingte Veränderung der Linse
Mit zunehmendem Alter durchläuft die Linse natürliche Veränderungen, die den Grauen Star (Katarakt) begünstigen. Diese Prozesse beginnen häufig schleichend und sind ein Teil des normalen Alterungsprozesses.
Die wichtigsten altersbedingten Faktoren:
- Verlust der Flexibilität: Die Linse wird mit der Zeit starrer und kann ihre Form nicht mehr so gut anpassen. Das ist die Ursache für Alterssichtigkeit.
- Proteinveränderungen: Die speziellen Proteine in der Linse verändern sich. Sie verklumpen teilweise, was zur charakteristischen Trübung der Linse führt.
- Abnahme der Lichtdurchlässigkeit: Ablagerungen im Linsengewebe reduzieren die Fähigkeit, Licht klar und ungehindert auf die Netzhaut zu leiten.
Diese Veränderungen beginnen oft ab dem 40. bis 50. Lebensjahr, werden aber erst später deutlich bemerkbar. Die Linse verliert ihre ursprüngliche Klarheit, was dazu führt, dass Betroffene das Gefühl haben, durch einen Schleier zu schauen. Unscharfes Sehen, eine geringere Sehschärfe und Probleme bei schlechten Lichtverhältnissen, z. B. beim Autofahren, sind typische Symptome.
Das Alter ist daher die häufigste Ursache für den Grauen Star – er wird deshalb auch häufig als Altersstar bezeichnet.
Weitere Ursachen des Grauen Stars: Mehr als nur das Alter
1. Genetische Veranlagung: Ein Risikofaktor
Manche Menschen entwickeln den Grauen Star früher, weil sie eine erbliche Veranlagung dazu haben. Genetische Faktoren können:
- Den Stoffwechsel der Augenlinse beeinflussen.
- Bestimmte Proteinveränderungen in der Linse begünstigen.
- Bereits in jungen Jahren eine Trübung hervorrufen.
2. Verletzungen der Linse (traumatische Katarakt)
Schwere Stöße, Schnitte oder Fremdkörper können die Linse nachhaltig schädigen. Solche Verletzungen können:
- Die Struktur der Linse zerstören und so zur Linsentrübung führen.
- Entzündungen auslösen, die die Linse zusätzlich schädigen.
Diese Form der Katarakt wird als Cataracta traumatica bezeichnet.
3. Infektionen und Entzündungen im Auge
Entzündliche Prozesse wie eine Uveitis oder Infektionen können die Linse beeinträchtigen. Besonders kritisch sind:
- Rötelninfektionen während der Schwangerschaft, die beim Ungeborenen eine angeborene Katarakt auslösen können.
- Chronische oder akute Entzündungen, die die Linse direkt oder indirekt schädigen.
Trübung der Augenlinse durch äußere Einflüsse (Risikofaktoren)
Nicht nur Alter oder genetische Veranlagung, sondern auch äußere Einflüsse können die Trübung der Augenlinsefördern und die Entwicklung eines Grauen Stars (Katarakt) beschleunigen. Zu den wichtigsten Risikofaktoren zählen:
1. UV-Strahlung und Infrarotstrahlung
- Langfristige Belastung durch Sonnenlicht, insbesondere UV-Strahlen, schädigt die Linse und führt zur Ansammlung von freien Radikalen.
- In Regionen mit intensiver Sonneneinstrahlung ist die Katarakt besonders verbreitet.
- Einfache Schutzmaßnahme: Sonnenbrillen mit UV-Schutz tragen.
2. Rauchen und Schadstoffe
- Rauchen setzt die Linse oxidativem Stress aus und fördert die Bildung von schädlichen Ablagerungen.
- Luftverschmutzung und toxische Chemikalien wirken ähnlich schädlich auf das empfindliche Linsengewebe.
3. Ernährungsmängel und Mangelernährung
- Antioxidantien-Mangel, z. B. durch eine einseitige Ernährung, schwächt die Abwehr der Linse gegen oxidative Schäden.
- In Entwicklungsländern begünstigt Mangelernährung, kombiniert mit UV-Strahlung, die frühe Entstehung von Grauem Star.
4. Medikamente und Krankheiten
- Langzeitbehandlung mit Cortison kann zu einer vorzeitigen Linsentrübung führen.
- Erkrankungen wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erhöhen den Zuckergehalt im Augenwasser, was die Linse schädigen und den Grauen Star begünstigen kann.
Symptome des Grauen Stars erkennen:
Die typischen Symptome des Grauen Stars (Katarakt) entwickeln sich schleichend und verstärken sich mit der Zeit. In den frühen Stadien bemerken Betroffene oft nur geringfügige Veränderungen, wie:
- Unscharfes Sehen oder verschwommene Konturen.
- Schwierigkeiten, Kontraste wahrzunehmen, besonders bei schlechtem Licht, z. B. beim Autofahren in der Dämmerung.
Im fortgeschrittenen Stadium verstärken sich die Beschwerden:
- Trübung der Sicht, als würde man durch einen Schleier blicken.
- Gesteigerte Lichtempfindlichkeit, vor allem bei hellem Sonnenlicht oder Autoscheinwerfern.
- Farben wirken blasser, und die Sehschärfe nimmt deutlich ab.
Bleibt der Katarakt unbehandelt, kann die fortschreitende Trübung der Linse das Sehvermögen so stark beeinträchtigen, dass es bis zur vollständigen Erblindung führt. Ein rechtzeitiger Eingriff, wie die Kataraktoperation, kann dies jedoch verhindern.
Operation des Grauen Stars: Katarakt-OP
Die Operation des Grauen Stars gehört zu den häufigsten und sichersten Eingriffen weltweit. Dabei wird die getrübte Linse entfernt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Der Eingriff erfolgt in der Regel ambulant, ist schnell, schmerzfrei und dauert oft weniger als 20 Minuten.
Für viele Patienten bietet die sogenannte Lifestyle-Katarakt-OP mit modernen Multifokallinsen eine zusätzliche Lebensqualität: Diese Speziallinsen korrigieren gleichzeitig Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung. Das bedeutet, dass Betroffene nach der OP häufig komplett auf eine Brille verzichten können – selbst für Nah- und Fernsicht. Diese Technologie macht den Grauen Star zur Chance, nicht nur die Sehfähigkeit, sondern auch die Lebensqualität langfristig zu verbessern.
Hier wird der Graue Star operiert: EyeLaser Wien & Linz
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