Augenflimmern & Augenmigräne: Symptome, Bedeutung und Ursachen von Flimmern vor dem Auge
Haben Sie schon einmal flimmernde Lichtblitze, Zickzacklinien oder verschwommene Stellen im Sichtfeld erlebt? Augenflimmern kann beunruhigend sein, doch was steckt wirklich dahinter? In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Augenflimmern genau ist, welche Ursachen es haben kann und wann es harmlos ist – oder ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung wie eine Netzhautablösung oder Migräne. Wir erklären, wie Sie die Symptome erkennen, wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten und geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie Ihre Augen im Alltag schützen können. Tauchen Sie ein und lernen Sie mehr über ein Phänomen, das viele Menschen betrifft, aber oft falsch eingeschätzt wird!
Was ist Augenflimmern?
Augenflimmern beschreibt ein visuelles Phänomen, bei dem Betroffene flimmernde, blinkende oder zickzackförmige Lichtmuster wahrnehmen. Dieses Flimmern tritt häufig vorübergehend auf und kann einseitig oder auf beiden Augen gleichzeitig erscheinen. Augenflimmern ist oft harmlos, kann aber in manchen Fällen auf ernsthaftere Erkrankungen des Auges oder des Nervensystems hinweisen. Es kann im Zusammenhang mit einer Augenmigräne stehen oder durch Stress, Überanstrengung oder Durchblutungsstörungen ausgelöst werden. Da das Symptom vielfältige Ursachen haben kann, ist es wichtig, mögliche Auslöser zu verstehen und ernsthafte Erkrankungen wie Netzhautablösung oder einen Schlaganfall auszuschließen.
Symptome von Flimmern vor den Augen
- Flimmernde Lichtblitze: Helle, blinkende Punkte oder Blitze, die plötzlich im Sichtfeld auftauchen, oft bei geschlossenen Augen oder in der Dunkelheit.
- Zickzacklinien: Viele Betroffene sehen gezackte, leuchtende Linien oder Formen, die sich im Sichtfeld bewegen und das Sehen erschweren.
- Flimmerskotom: Ein typisches Symptom bei Augenmigräne, bei dem Teile des Sichtfelds flimmernd verschwinden, als ob ein „blinder Fleck“ das Sehen einschränkt.
- Wellenartige Verzerrungen: Das Bild scheint zu flimmern oder zu wackeln, was das Lesen oder Fokussieren erschwert.
- Beidseitiges oder einseitiges Flimmern: Das Flimmern kann entweder nur auf einem Auge oder auf beiden gleichzeitig auftreten.
- Visuelle Störungen: Verschwommenes Sehen oder das Gefühl, dass kleine leuchtende Punkte über das Sichtfeld huschen.
- Veränderte Farbwahrnehmung: Bei manchen Betroffenen kann das Flimmern auch Farben heller oder gedämpfter erscheinen lassen.
Ursachen von Augenflimmern:
Augenflimmern kann verschiedene Ursachen haben, die von harmlosen, vorübergehenden Auslösern bis hin zu ernsthaften Erkrankungen reichen. Hier sind die häufigsten Ursachen für Augenflimmern:
- Augenmigräne (Migräne mit Aura): Eine der häufigsten Ursachen für Augenflimmern. Bei dieser Sonderform der Migräne kommt es zu visuellen Störungen wie Zickzacklinien, Lichtblitzen oder Flimmerskotomen, oft begleitet von starken Kopfschmerzen.
- Stress und Überanstrengung der Augen: Übermäßige Belastung der Augen, z. B. durch langes Arbeiten am Bildschirm, kann zu vorübergehendem Augenflimmern führen. Hier spielt auch Stress eine Rolle, der die Durchblutung im Auge und Gehirn beeinträchtigen kann.
- Durchblutungsstörungen: Eine mangelnde Durchblutung der Netzhaut oder der Blutgefäße im Gehirn kann zu Augenflimmern führen. Dies kann vorübergehend sein, sollte aber ärztlich abgeklärt werden, da auch ernsthafte Erkrankungen wie ein Schlaganfall in Frage kommen.
- Retinale Migräne: Eine seltenere Form der Migräne, bei der das Flimmern durch eine vorübergehende Durchblutungsstörung der Netzhaut verursacht wird. Diese Symptome treten oft einseitig auf und können kurzzeitig zu Sehverlust führen.
- Netzhautablösung: Flimmern vor dem Auge kann auch ein Warnzeichen für eine beginnende Netzhautablösung sein. In diesem Fall treten die Lichtblitze oft zusammen mit Schatten oder „Vorhängen“ im Sichtfeld auf, was sofortige ärztliche Hilfe erfordert.
- Flimmerskotome: Bei neurologischen Störungen wie Epilepsie oder im Zusammenhang mit bestimmten Erkrankungen des Nervensystems kann es zu flimmernden Lichtfeldern kommen, die das Sehen vorübergehend beeinträchtigen.
- Überanstrengung oder Reizung der Augen: Auch trockene Augen, eine Überanstrengung durch starkes Fokussieren oder zu wenig Schlaf können das Flimmern auslösen.
Augenmigräne: Eine besondere Form des Augenflimmerns
Die Augenmigräne ist eine Sonderform der Migräne, bei der die visuellen Symptome im Vordergrund stehen. Diese Störung betrifft das visuelle Zentrum des Gehirns, wodurch das typische Flimmern und andere Sehstörungen verursacht werden. Die Beschwerden dauern meist zwischen 10 und 30 Minuten an und verschwinden von selbst. In manchen Fällen folgen auf die visuellen Symptome starke Kopfschmerzen, aber nicht jeder Betroffene leidet an den klassischen Migränekopfschmerzen.
Ursachen einer Augenmigräne
Die genauen Ursachen der Augenmigräne sind nicht vollständig geklärt, jedoch geht man davon aus, dass sie auf eine vorübergehende Verengung der Blutgefäße im Gehirn oder in der Netzhaut zurückzuführen ist. Diese Gefäßverengung führt zu einer verminderten Durchblutung der betroffenen Bereiche und löst dadurch das Flimmern und andere visuelle Störungen aus. Häufige Auslöser für eine Augenmigräne können sein:
- Stress und Überanstrengung der Augen: Übermäßige Belastung, wie stundenlanges Arbeiten am Bildschirm, kann zu einer Augenmigräne führen.
- Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen können hormonelle Schwankungen, z. B. während des Menstruationszyklus, Anfälle und Augenflimmern begünstigen.
- Bestimmte Nahrungsmittel: Lebensmittel wie Schokolade, Käse, Koffein oder Alkohol können eine Augenmigräne begünstigen.
- Schlafmangel: Zu wenig Schlaf oder unregelmäßige Schlafgewohnheiten können ebenfalls ein Auslöser sein.
- Starke Lichtreize: Grelles Licht, flackernde Bildschirme oder Lichtreflexionen können das Flimmern bei einer Migräne verstärken.
Symptome neben dem Augenflimmern
Neben dem Flimmern vor dem Auge treten bei einer Augenmigräne oft weitere Symptome auf, die das Sehvermögen beeinträchtigen und auch andere Körperbereiche betreffen können:
- Einseitige oder beidseitige Kopfschmerzen: Nach dem visuellen Phänomen treten bei vielen Betroffenen typische Migränekopfschmerzen auf, die einseitig oder beidseitig sein können.
- Übelkeit und Lichtempfindlichkeit: Begleitend zu den Kopfschmerzen kann es zu Übelkeit, Erbrechen und einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen kommen.
- Schwindel und Benommenheit: Einige Menschen verspüren während oder nach einer Augenmigräne Schwindel oder ein Gefühl der Benommenheit.
Abgrenzung: Augenflimmern vs. Lichtblitze
Augenflimmern und Lichtblitze sind visuelle Phänomene, die oft verwechselt werden, aber unterschiedliche Ursachen und Bedeutungen haben. Hier eine kurze Abgrenzung:
Augenflimmern:
- Beschreibung: Augenflimmern äußert sich durch flimmernde oder zickzackförmige Lichtmuster, die das Sehen beeinträchtigen. Dieses Phänomen tritt oft beidseitig auf und kann das gesamte Sichtfeld betreffen.
- Häufige Ursache: Augenflimmern ist häufig ein Symptom einer Augenmigräne (Migräne mit Aura), Stress oder Überanstrengung der Augen.
- Begleitsymptome: Zusätzlich zum Flimmern können Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel auftreten. Augenflimmern ist oft vorübergehend und hält in der Regel 10 bis 30 Minuten an.
Lichtblitze:
- Beschreibung: Lichtblitze erscheinen als kurze, helle Blitze oder Funken im Sichtfeld, oft einseitig und besonders bei schnellen Augenbewegungen. Sie treten unabhängig von äußeren Lichtquellen auf.
- Häufige Ursache: Lichtblitze können ein Warnzeichen für ernsthafte Augenerkrankungen wie eine Netzhautablösung sein, bei der die Netzhaut durch Zug an den Glaskörper irritiert wird.
- Begleitsymptome: Anders als bei Augenflimmern sind Lichtblitze meist nicht von Kopfschmerzen begleitet. Sie können zusammen mit dem Auftreten von „Schatten“ oder „Vorhängen“ im Sichtfeld auftreten, was dringend ärztlich abgeklärt werden sollte.
Lichtblitze können auf eine ernsthafte Augenerkrankung hinweisen. Bei anhaltenden oder häufigen Symptomen sollte unbedingt ein Augenarzt aufgesucht werden, um eine Netzhautablösung oder andere Probleme auszuschließen.
Wann beim Augenflimmern zum Arzt?
Augenflimmern ist in vielen Fällen harmlos und vorübergehend, kann jedoch auch auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hindeuten. Daher ist es wichtig zu wissen, wann ein Besuch beim Augenarzt oder Neurologen ratsam ist.
Zum Arzt gehen, wenn:
- Plötzliches und anhaltendes Augenflimmern auftritt: Wenn das Flimmern plötzlich beginnt und länger als 30 Minuten anhält, sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen. Besonders dann, wenn das Augenflimmern von anderen Symptomen wie Lichtblitzen, Schatten oder dem Verlust des Sehvermögens begleitet wird, da dies auf eine Netzhautablösung oder Durchblutungsstörungen hinweisen kann.
- Wiederholtes Augenflimmern: Tritt das Flimmern regelmäßig auf, kann dies ein Anzeichen für eine Augenmigräne, Durchblutungsstörungen oder andere neurologische Probleme sein. In solchen Fällen ist eine gründliche Abklärung durch einen Facharzt notwendig, um die Ursache zu finden und schwerwiegende Erkrankungen auszuschließen.
- Begleitende Kopfschmerzen und Übelkeit: Wenn das Augenflimmern mit starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel oder anderen neurologischen Symptomen einhergeht, könnte es sich um eine Migräne mit Aura oder eine ernsthaftere neurologische Störung handeln.
- Zusätzliche Symptome wie Lichtblitze oder „Schatten“ im Sichtfeld: Besonders Lichtblitze oder das Gefühl, einen „Vorhang“ vor einem Auge zu haben, sind Alarmsignale für eine mögliche Netzhautschädigung. Diese Symptome erfordern umgehend eine ärztliche Abklärung, da ein unbehandelter Netzhautriss oder eine Netzhautablösung zu Erblindung führen kann.
Vorsorge ist besser als Nachsorge
In den meisten Fällen ist Augenflimmern kein Zeichen einer ernsten Erkrankung. Dennoch sollten wiederkehrende oder anhaltende Symptome nicht ignoriert werden. Ein frühzeitiger Besuch beim Augenarzt oder Neurologen kann helfen, mögliche Ursachen wie Überanstrengung, Augenmigräne oder schwerwiegendere Augenerkrankungen zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Was tun bei Augenflimmern: Tipps für die Augen im Alltag
Augenflimmern kann im Alltag unangenehm und störend sein, doch oft lässt sich das Phänomen mit einfachen Maßnahmen lindern oder sogar vermeiden. Hier sind einige praktische Tipps, wie Sie Ihre Augen im Alltag schützen und das Risiko von Augenflimmern reduzieren können:
1. Stress reduzieren
Stress gehört zu den häufigsten Auslösern von Augenflimmern und Migräne. Regelmäßige Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder autogenes Training können helfen, den Stresspegel zu senken und das Wohlbefinden zu steigern. Auch kurze Pausen im Alltag, um tief durchzuatmen und den Blick vom Bildschirm abzuwenden, können Wunder wirken.
2. Augen regelmäßig entspannen
Wer viel am Bildschirm arbeitet, sollte die Augen regelmäßig entlasten. Die 20-20-20-Regel hilft dabei: Alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt schauen, das 20 Fuß (6 Meter) entfernt ist. So vermeiden Sie eine Überanstrengung der Augen, die zu Flimmern und Sehstörungen führen kann.
3. Ausreichend Schlaf
Schlafmangel oder unregelmäßiger Schlaf sind häufige Ursachen für Augenflimmern. Achten Sie darauf, genügend und erholsamen Schlaf zu bekommen. Der Körper und die Augen benötigen diese Zeit zur Regeneration.
4. Bildschirmarbeit optimieren
Langzeitbelastung durch Bildschirmarbeit kann die Augen stark beanspruchen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Bildschirm in Augenhöhe ist, Blendeffekte durch Lampen vermieden werden und der Kontrast und die Helligkeit optimal eingestellt sind. Blaufilter-Brillen oder spezielle Bildschirmeinstellungen können ebenfalls helfen, die Augen zu schonen.
5. Ausgewogene Ernährung
Eine gesunde Ernährung fördert nicht nur die allgemeine Gesundheit, sondern auch die Augengesundheit. Nährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin A, C und E sowie Zink unterstützen die optimale Versorgung der Augen. Trinken Sie auch ausreichend Wasser, um trockene Augen zu vermeiden, die Augenflimmern begünstigen können.
6. Flimmern frühzeitig erkennen und Pausen einlegen
Wenn das Augenflimmern auftritt, sollten Sie sofort eine Pause einlegen. Setzen Sie sich hin, schließen Sie die Augen und entspannen Sie für einige Minuten. Dies hilft oft, das Flimmern zu reduzieren und die Augen zu beruhigen.
7. Augenärztliche Kontrolluntersuchungen
Regelmäßige Besuche beim Augenarzt sind wichtig, um die Augengesundheit zu überwachen und mögliche Ursachen von Augenflimmern wie Überanstrengung, Durchblutungsstörungen oder Augenerkrankungen frühzeitig zu erkennen. Vor allem bei wiederkehrendem oder starkem Flimmern sollten Sie nicht zögern, einen Facharzt aufzusuchen.
8. Kopfschmerzen und Migräne behandeln
Wenn Augenflimmern häufig zusammen mit Migräne oder Kopfschmerzen auftritt, sollte auch die Migräne gezielt behandelt werden. Migräneprophylaxe, ausreichend Ruhe und in manchen Fällen eine medikamentöse Therapie können helfen, die Häufigkeit von Migräneanfällen zu reduzieren.
9. Lichtverhältnisse anpassen
Grelles Licht oder flackernde Lichtquellen können Augenflimmern verstärken. Achten Sie auf angenehme Lichtverhältnisse in Ihrem Arbeits- und Wohnbereich und vermeiden Sie zu helles Licht oder starke Lichtreflexionen. Bei Outdoor-Aktivitäten sollten Sie eine Sonnenbrille tragen, um Ihre Augen vor UV-Strahlung zu schützen.