Die weiche Kontaktlinse als hohes Risiko

Die Idee der Kontaktlinse reicht 500 Jahre zurück bis zu Leonardo da Vinci. Aber auch andere Genies brachten das Konzept immer wieder auf: René Descartes und John Herschel trugen ebenfalls mit Eingebungen dazu bei, dass in den 1880er Jahren die ersten wirklichen Linsen das Licht der Welt erblickten. Wobei Herschel 1823 eine sphärische Kapsel, gefüllt mit Gallert, ins Spiel brachte, die dem Konzept heutiger Kontaktlinsen verblüffend nahe kam. Erst 1975 jedoch wurden weiche Linsen seriell hergestellt. Seitdem sind sie weltweit als Sehhilfe beliebt. Allerdings mehren sich Untersuchungen und Stimmen, die darauf hindeuten, dass weiche Kontaktlinsen schädlich sein können.

Die Versorgung der Hornhaut ist stark gefährdet

Knapp dreieinhalb Millionen Deutsche tragen Linsen als Sehhilfen, und 80 Prozent von ihnen benutzen weiche. Nur drei von hundert Schädigungen, die von Kontaktlinsen am Auge verursacht werden, stammen von harten Linsen. Grund genug, einmal zu eruieren, warum weiche Linsen ein hohes Risiko darstellen. Erstens: Weiche Kontaktlinsen haben einen größeren Durchmesser, sie decken nicht nur die Hornhaut, sondern auch Teile der Bindehaut ab und sind recht unbeweglich. Das verhindert, dass die Hornhaut über das Blut mit Sauerstoff und Nährstoffen angereichert wird.

Nachts drin lassen? Unsinn!

Doch nicht nur die Versorgung mit nützlichen Stoffen, sondern auch die Entsorgung von Produkten des Stoffwechsels über die Tränenflüssigkeit wird durch die größeren weichen Linsen eingeschränkt. Das alles kann zu ernsthaften Infektionen am Auge führen – und schlussendlich zu einem starken Rückgang der Sehkraft. Experten zufolge ist es unheimlich wichtig, dass die Linsen dem Auge hin und wieder entnommen werden, vor allem nachts. Zwar werben Kontaktlinsenhersteller damit, dass es völlig unproblematisch sei, die Linsen mehrere Tage am Stück ohne Unterbrechung zu tragen. Das ist allerdings blanker Unsinn. Denn nachts sind die Lider geschlossen – womit das Auge ebenfalls nicht mit dem so wichtigen Sauerstoff versorgt werden kann.

author image

Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

Welche Laserbehandlung ist die richtige für ihre Augen? – 1-minütigen Selbsttest durchführen

Dinge wie Alter, Augenform, Vorgeschichte und Lebensstil machen eine Augenbehandlung perfekt für die eine Person, aber nicht für eine andere. Finden Sie heraus, welche Behandlung (wenn überhaupt) Sie von Brille und Kontaktlinsen befreien könnte.

Quiz durchführen