Herpes-Infektion des Auges: Herpes am Auge Symptome und Behandlung
Eine Herpes Infektion des Auges wird durch bestimmte Herpesviren verursacht. Nicht jede Herpes Infektion verläuft gleich – durch Herpesviren können verschiedene Erkrankungen des Auges auftreten und dementsprechend unterschiedliche Symptome zum Vorschein kommen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr rund um die Herpes Infektionen des Auges, die jeweiligen charakteristischen Anzeichen und die Behandlungsmöglichkeiten.
Arten von Herpesviren / Augenherpes
Es gibt mehrere Arten von Herpesviren, die in der Regel unterschiedliche Körperregionen betreffen. Nicht jede Herpes Infektion führt zu Beschwerden an den Augen. Zu den Herpesviren gehören z.B.:
- Herpes-simplex-Virus Typ 1: Führt zu Infektionen im Gesichtsbereich, einschließlich der Augen.
- Herpes-simplex-Virus Typ 2: Verursacht Infektionen an den Geschlechtsteilen.
- Varizella-Zoster-Virus: Als Windpocken bekannt oder bei erneuter Aktivierung der Viren als Gürtelrose.
Übertragung von Herpes Infektion des Auges
Eine Ansteckung mit dem Herpes-simplex-Virus des Typ 1 erfolgt in der Regel durch eine Tröpfcheninfektion. Das Auge selbst kann durch eine Schmierinfektion infiziert werden. Eine andere Möglichkeit ist, dass sich die Herpes Infektion in anderen Bereichen des eigenen Körpers befindet (z.B.) Lippe und die Herpesviren im Körper verbreiten.
Verschiedene Augenerkrankungen durch Herpesviren
Bei einer Herpes Infektion des Auges wird das Auge meist nicht ganzheitlich betroffen. Das Virus bricht an bestimmten Teilen des Auges aus, wodurch es zu unterschiedlichen oder zu Kombinationen von Augenerkrankungen kommen kann:
- Herpes-simplex-Blepharitis
- Herpes-simplex-Konjunktivitis
- Herpes-Keratitis
- Herpes-assoziierte Uveitis
- Herpes-simplex-Retinitis
- Zoster ophthalmicus
Herpes-simplex-Blepharitis
Bei Herpes simplex der Augenlider (sog. Herpes-simplex-Blepharitis) bilden sich an den Augenlidern mehrere Bläschen, die mit einer Flüssigkeit gefüllt sind. Zudem kann es zu Schwellungen am Augenlid kommen. Diese Form von Augenherpes wird häufig im Rahmen von Erstinfektionen und bei Kindern beobachtet. Behandelt wird die Infektion mit einer virenhemmenden Salbe.
Herpes-simplex-Konjunktivitis
Eine Bindehautentzündung, die durch Herpesviren ausgelöst wird, wird als Herpes-simplex-Konjunktivitis bezeichnet. Die Symptome der Herpes-simplex-Konjunktivitis gleichen weitestgehend einer bakteriell verursachten Bindehautentzündung: Brennendes Gefühl, Juckreiz an den Augen, Fremdkörpergefühl, verklebte Augenlider. Zusätzlich können die typischen Bläschen an den Augenlidern entstehen. Auch hier wird zur Behandlung eine virenhemmende Salbe eingesetzt.
Mit der Herpes-simplex-Konjunktivitis geht häufig Herpes-simplex der Augenlider einher. Die Kombination beider Erkrankungen wird auch als Blepharokonjunktivitis bezeichnet. Liegt neben der Herpes-simplex-Konjunktivitis zusätzlich eine Hornhautentzündung vor, so spricht man von einer Herpes-simplex-Kerakonjunktivitis.
Herpes-Keratitis
Herpes-Keratitis bezeichnet eine durch Herpesviren verursachte Hornhautentzündung. Die Herpes-Keratitis ist die häufigste Form der Herpes Infektion am Auge. Sie kann durch Herpes-simplex-Viren oder durch Varizella-zoster-Viren ausgelöst werden. Betroffene der Herpes-Keratitis verspüren folgende Beschwerden:
- Augenschmerzen
- Erhöhte Blendungsempfindlichkeit
- Angeschwollene Augenlider
- Tränende Augen
- Verschlechterung des Sehvermögens
Wurde die Herpes-Keratitis durch Varizella-zoster-Viren ausgelöst, so kann es zudem zu Bläschen auf der Nasenspitze kommen (sog. Hutchinson-Zeichen). Bei Symptomen der Herpes-Keratitis sollten Sie einen Augenspezialisten aufsuchen – die Keratitis kann zu Folgeproblemen führen: Hornhautnarben, Hornhautverkrümmung, Katarakt oder Glaukom. Die Behandlung kann durch Medikamente oder Salben erfolgen.
Herpes-assoziierte Uveitis
Die Herpes-assoziierte Uveitis beschreibt eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea) durch Herpesviren. Betroffene berichten häufig von einer erhöhten Blendungsempfindlichkeit und Augenschmerzen. Die Uveitis wird mittels virenhemmender Medikamente therapiert. Zudem kann hier – im Gegensatz zur Behandlung bei einer Herpes-Keratitis – Cortison zur Anwendung kommen. Infolge einer Herpes-assoziierten Uveitis kann es zu Folgeerkrankungen des Auges kommen:
- Keratitis: Häufig treten die Herpes-assoziierte Uveitis und die Herpes-Keratitis gleichzeitig auf.
- Herpetische Trabekulitis: Herpesviren können am Trabekelwerk des Auges (nahe des Außenrandes der Iris) zu Entzündungen führen.
- Glaukom (Grauer Star): Über das Trabekelwerk fließt das Kammerwasser des Auges ab. Ist dieses entzündet, wird der Abfluss gehemmt und es besteht ein erhöhtes Risiko für Grünen Star.
Herpes-simplex-Retinitis
In seltenen Fällen kann durch die Herpesviren eine Entzündung der Netzhaut entstehen. Eine gefürchtete Gefahr ist dabei, dass es zu einer Netzhautnekrose kommt – dabei sterben die Zellen der Netzhaut irreversibel ab, was letztendlich zur Erblindung führen kann.
Zoster ophthalmicus
Bei einer Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus kann der Augapfelnerv (sog. Nervus ophthalmicus) betroffen sein – dann spricht man von Zoster ophthalmicus. Zoster ophthalmicus hat verschiedene Erkrankungen zur Folge. Meist kommt es zu einer Hornhautentzündung. Daneben können aber auch weitere Erkrankungen auftreten:
- Uveitis anterior (Regenbogenhaut-Entzündung)
- Neuritis nervi optici (Sehnerv-Entzündung)
- Retinale Nekrose (Absterben der Netzhaut
Kann eine Herpes Infektion geheilt werden?
Wenn man mit Herpes Viren infiziert wurde, bleiben die Viren ein Leben lang im Körper – eine vollständige Heilung gibt es nicht. Allerdings verursachen die Viren nicht dauerhaft Beschwerden. Bei einigen Menschen treten Symptome nur einmalig nach der Erstinfektion auf, bei anderen wiederum können die Viren durch verschiedene Faktoren reaktiviert bzw. ein Ausbruch begünstigt werden:
- UV-Strahlung
- Erhöhte Körpertemperatur
- Körperliche Anstrengung
- Psychische Belastung (Stress)
Bei einer Erstinfektion mit einem Herpes-simplex-virus verspüren Betroffene meist nur leichte Symptome, wie z.B. erhöhte Temperatur, Erschöpfungsgefühl oder erkältungsähnliche Beschwerden. Danach „schlummern“ die Herpes Viren in sog. Ganglien (Ansammlungen von Nervenzellen). Eine Reaktivierung der Viren sorgt dafür, dass diese über Nervenfasern wieder an die Oberfläche der Haut gelangen. Dadurch können die üblichen Herpes Symptomen auftreten. Meist kommt es zur Bildung von Bläschen auf der Haut.
Behandlung von Augenherpes
Wie bereits erwähnt, werden häufig virenhemmende Medikamente oder Salben eingesetzt. Daneben kommt auch die Verabreichung der Medikamente über eine Infusion oder mittels Augentropfen in Betracht. Gängige Medikamente bei der Behandlung von Herpes Infektionen beim Auge sind:
- Virostatika (virenhemmende Wirkstoffe): Aciclovir, Valaciclovir, Ganciclovir, Trifluorthymidin
- Glukokortikoide (kortisonhaltige Medikamente)
Eine Operation durch den Augenarzt erfolgt in der Regel nur, wenn die Folgen einer Herpes Infektion behandelt werden sollen. Wenn Hornhautnarben entstehen, kommt etwa eine Hornhauttransplantation in Frage. Bei einer Netzhautnekrose kann ebenfalls ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden (sog. Vitrektomie).
Diagnose und Untersuchungen von Herpes Untersuchungen
Für die Diagnose von Augen Herpes können verschiedene Methoden herangezogen werden, wie z.B.:
- Spaltlampenuntersuchung: Trübungen und Ödeme werden sichtbar.
- Fluorescin-Färbung: Hornhautverletzungen können erkannt werden.
- Untersuchung der Hornhautsensibilität (z.B. mittels Ästhesiometer)
- Sehtests: Zur Beurteilung der Sehschärfe.
- Funduskopie (Augenhintergrundspieglung): Entzündungen und Netzhautnekrosen werden ersichtlich.
Da es weitere Erreger gibt, die ähnliche Symptome verursachen können – z.B. Adenoviren oder Chlamydien – ist die zuverlässigste Methode, um eine Herpes Infektion zu diagnostizieren ein PCR-Test. Damit können der genaue Erreger und die Art des Herpesvirus bestimmt werden. Dazu entnimmt der behandelnde Arzt einen Abstrich vom Auge oder Kammerwasser.
Herpes Infektionen am Auge vorbeugen: Tipps gegen Herpes am Auge
Herpes Infektionen können am Auge große Schäden verursachen. Viele Menschen tragen Herpesviren in sich, die hochgradig ansteckend sind. Umso wichtiger ist es, dass Maßnahmen ergriffen werden, um sich oder andere vor einer Infektion zu schützen:
- Häufiges und gründliches Händewaschen
- Handtücher oft wechseln und heiß waschen
- Viruzide Desinfektionsmittel verwenden
- Etwas gegen das geschwächte Immunsystem tun
- Heilungsprozess aktiv unterstützen