Floater, Glaskörpertrübung & Mouches Volantes im Auge: Symptome, Ursachen & Behandlung 

Autor: Dr. Victor Derhartunian 3 Juni 2025

Sie sehen aus wie tanzende Pünktchen, fadenartige Schlieren oder winzige Mücken, die durchs Sichtfeld schweben – und sie lassen sich nicht fixieren oder einfach wegblinzeln: Floater, auch bekannt als Mouches Volantes, sind ein häufiges Phänomen bei Veränderungen im Glaskörper des Auges.

Doch was genau steckt dahinter? Sind sie harmlos oder ein Warnsignal für eine ernste Augenerkrankung wie die Netzhautablösung? Und was tun, wenn die Glaskörpertrübungen das Sehen im Alltag beeinträchtigen?

In diesem Blog erfahren Sie:

  • Was Mouches Volantes eigentlich sind und wie sie entstehen
  • Wann man sie besonders stark wahrnimmt
  • Welche Symptome ernst genommen werden sollten
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten – vom Laser bis zur Vitrektomie – zur Verfügung stehen
  • Und wann ein Besuch beim Augenarzt sinnvoll ist

Floater im Auge – was sind die fliegenden Mücken? 

Fast jede*r sieht sie irgendwann: kleine, fliegende Schatten, Punkte oder Fäden, die wie winzige Mücken durch das Sichtfeld tanzen. Medizinisch werden sie als „Mouches Volantes“ oder „Floater“ bezeichnet – harmlose, aber mitunter störende Erscheinungen im Glaskörper des Auges. Besonders gut sichtbar sind sie vor einem hellen Hintergrund, etwa einer weissen Wand oder beim Blick in den Himmel.

Auch wenn sie lästig sind: In den meisten Fällen sind Floater nicht gefährlich, sondern ein normaler Teil des Alterungsprozesses des Auges.

Mouches Volantes: Wenn Schlieren und Schatten das Sehen stören 

Mouches Volantes (franz. „fliegende Fliegen“) wirken wie Schlieren, Fäden oder Klümpchen, die sich scheinbar schwerelos im Sichtfeld bewegen. Diese visuellen Effekte entstehen nicht auf der Netzhaut, sondern im Glaskörperraum selbst – dem gelartigen Inneren des Augapfels, der zwischen Linse und Netzhaut liegt.

Typische Beschwerden:

  • Schwarze Flecken“ oder „Rußregen“ im Sichtfeld
  • Bewegliche Schatten beim Augenrollen
  • Fliegende Mücken, die sich dem Blick entziehen
  • Verstärktes Auftreten bei heller Umgebung oder langer Bildschirmzeit

Wie entstehen Glaskörpertrübungen? 

Mit zunehmendem Alter verliert der Glaskörper seine homogene, klare Struktur. Die Kollagenfasern und andere Bestandteile der gelartigen Substanz verklumpen oder bilden Mikropartikel – die Folge: Glaskörpertrübungen, die das Licht streuen und so die typischen Floater-Symptome verursachen.

Neben dem natürlichen Altern spielen auch Kurzsichtigkeit, Augenverletzungen, Entzündungen oder stoffwechselbedingte Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck) eine Rolle bei der Entstehung. In seltenen Fällen kann eine Ablösung des Glaskörpers sogar zu einem Netzhautriss oder einer Netzhautablösung führen – weshalb bei plötzlich auftretenden, zahlreichen Floatern unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden sollte.

Sind Floater gefährlich oder nur lästig? 

Für die meisten Menschen sind Floater vor allem eines: ungewohnt und irritierend. In der Regel sind die Glaskörpertrübungen harmlos und erfordern keine Behandlung. Gerade bei altersbedingten Veränderungen des Glaskörpers ist das Auftreten von Mouches Volantes ein typisches Symptom – die Flecken, Schlieren oder fliegenden Mücken wirken störend, haben aber keinen Einfluss auf die Netzhaut oder das eigentliche Sehvermögen.

In vielen Fällen gewöhnt sich das Gehirn mit der Zeit an die visuellen Störungen – sie werden weniger auffällig oder sogar vollständig ignoriert.

Trotzdem gilt: Nicht jede Glaskörperveränderung ist harmlos. In seltenen Fällen kann eine plötzliche Zunahme von Floatern, kombiniert mit anderen Symptomen, ein ernstzunehmendes Warnsignal sein.

Warnzeichen für eine Netzhautablösung: 

Plötzlich auftretende Floater, die sich rasch vermehren oder mit weiteren Sehstörungen einhergehen, sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Besonders kritisch sind:

  • Lichtblitze oder „Blitzsehen“ (Photopsien)
  • Ein Rußregen aus vielen kleinen schwarzen Punkten
  • Ein Schatten oder „Vorhang“ im Gesichtsfeld
  • Starke Sehverschlechterung in kurzer Zeit

Diese Symptome können auf eine Netzhautablösung oder einen Netzhautriss hinweisen – beides Notfälle, die sofortige augenärztliche Abklärung erfordern. Ohne rasche Behandlung kann es in solchen Fällen zu einem bleibenden Sehverlustkommen.

Wann man Mouches Volantes besonders stark sieht

Floater – also Mouches Volantes – treten besonders deutlich auf, wenn das Auge auf eine homogene, helle Flächeblickt. Klassische Situationen, in denen die Glaskörpertrübungen als besonders störend wahrgenommen werden, sind:

  • Beim Blick auf eine weisse Wand oder hellen Himmel
  • Beim Lesen auf einem hellen Bildschirm
  • In lichtdurchfluteten Räumen mit starker Sonneneinstrahlung
  • Beim Augenrollen oder schnellen Bewegungen des Auges

Der Grund: In solchen Situationen trifft das Licht ungehindert auf die Verklumpungen im Glaskörper, die dann als fleckige Schatten oder Schlieren auf der Netzhaut wahrgenommen werden. In dunkler Umgebung oder bei fokussierter Naharbeit sind die Trübungen dagegen oft kaum zu bemerken.

Behandlungsmöglichkeiten bei störender Glaskörpertrübung 

In den meisten Fällen sind Floater zwar unangenehm, aber nicht behandlungsbedürftig. Viele Patient*innen gewöhnen sich im Laufe der Zeit an die Glaskörpertrübungen, und das Gehirn lernt, die visuellen Störungen auszublenden. Dennoch gibt es Situationen, in denen die Floater so stark das Sehvermögen beeinträchtigen, dass eine Behandlung sinnvoll oder sogar notwendig wird.

Für Patient*innen mit starkem Leidensdruck stehen zwei medizinische Optionen zur Verfügung:

  • Die Vitreolyse mit Laser – ein minimalinvasives Verfahren
  • Die chirurgische Vitrektomie – ein invasiverer Eingriff zur Entfernung des Glaskörpers

Vitreolyse mit Laser – wann diese Behandlung sinnvoll ist

Die Vitreolyse ist eine schmerzfreie Laserbehandlung, bei der gezielt Glaskörpertrübungen zertrümmert oder so weit zerkleinert werden, dass sie nicht mehr störend wahrgenommen werden. Dabei wird ein YAG-Laser durch die Pupille auf die verklumpten Kollagenfasern gerichtet. Diese werden in kleinere Partikel aufgelöst, die sich besser verteilen oder vom Gehirn ausgeblendet werden können.

Diese Methode eignet sich besonders für:

  • Klar abgegrenzte Floater, die zentral im Sichtfeld liegen
  • Einzelne große Trübungen, die stark stören
  • Jüngere Patient*innen ohne zusätzliche Augenerkrankungen

Die Behandlung erfolgt ambulant und meist unter lokaler Betäubung mittels Augentropfen. Sie ist relativ risikoarm, jedoch nicht für alle Floater-Typen geeignet – z. B. bei sehr diffusen Trübungen oder Nähe zur Netzhaut.

Die Entscheidung für eine Vitreolyse sollte immer individuell und nach gründlicher augenärztlicher Untersuchunggetroffen werden. Sie bietet eine schonende Möglichkeit, das Sehvermögen zu verbessern, ohne gleich auf einen operativen Eingriff zurückgreifen zu müssen.

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

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