Welche Risiken bestehen bei einer Augenlaser-Behandlung?

Augenlaser-Behandlungen werden weltweit aus verschiedensten Gründen vorgenommen – generell handelt es sich um eine risikoarme und sichere Behandlung. Jedoch birgt jeder Eingriff Risiken oder Nebenwirkungen. Wir haben einige Risiken der Augenlaser-Behandlung für Sie zusammengefasst und stellen sie in diesem Artikel vor.

Augenlasern – ein sicherer Eingriff?

Das Augenlasern ist grundsätzlich ein sehr sicheres Verfahren. Das Risiko für eine Komplikation ist als besonders gering einzustufen. Eine Erblindung durch Augenlasern ist bei gesunden Menschen nahezu ausgeschlossen. Zudem handelt es sich bei den behandelnden Ärzten in der Regel um erfahrene Spezialisten, die mit modernster medizinischer Ausstattung arbeiten, was das Risiko für eine Komplikation ebenfalls senkt. Die genauen Risiken hängen ab von:

  •     der gewählten Methode.
  •     der individuellen gesundheitlichen Verfassung.

Insbesondere hinsichtlich der gesundheitlichen Verfassung ist es die Aufgabe Ihres behandelnden Arztes, Sie über die Risiken aufzuklären. Dies geschieht im Rahmen eines Vorgesprächs vor dem geplanten Eingriff. 

Risiken einer Augenlaser-Behandlung 

Aufgrund der verschiedenen Vorgehensweisen bei unterschiedlichen Methoden, können die Komplikationen beim Augenlasern voneinander abweichen. Die Risiken einer Augenlaser-Behandlung können eingeteilt werden in:

  •     Allgemeine Komplikationen
  •     Komplikationen bei einer LASEK- oder PRK-Behandlung 
  •     Komplikationen einer LASIK-Behandlung 

Allgemeine Komplikationen

Die meisten Komplikationen entstehen während des Heilungsprozesses. Eine häufige Komplikation bei der Heilung ist eine Entzündung. Dennoch kann es auch im Rahmen des Eingriffs zu Problemen kommen. 

Über- oder Unterkorrektur

In manchen Fällen kommt es beim Augenlasern zu einer refraktiven Über- oder Unterkorrektur. Das bedeutet, dass die Sehschärfe noch nicht optimal ist. Besteht eine restliche Fehlsichtigkeit, sind die Betroffenen nach dem Augenlasern eventuell weiterhin auf eine Sehhilfe angewiesen. Ein Folgeeingriff zur Korrektur kann hierbei Abhilfe verschaffen.

Handelt es sich um eine Überkorrektur, kann diese mit Augentropfen oder durch das Tragen von Sehhilfen über einen bestimmten Zeitraum behandelt werden.

Keratektasie

Bei der Keratektasie handelt es sich um eine Wölbung der Hornhaut, die nach vorne gerichtet ist. Behandelt wird die Wölbung mithilfe von Sehhilfen. In schweren Fällen ist eine Hornhauttransplantation nötig. Die Komplikation kann ein Frühsymptom für einen Keratokonus darstellen. Insgesamt handelt es sich jedoch um eine Komplikation, die sehr selten auftritt und bei der das Risiko durch eine gründliche Voruntersuchung stark reduziert werden kann.

Infektionen

Außerdem kann nach einer Augenlaser-Behandlung Infektionen kommen. Je früher die Infektion erkannt wird, desto besser kann sie behandelt werden. Dazu werden meist Augentropfen verschrieben. Wichtig ist, dass Sie einen Arzt aufsuchen, sobald Sie unter anderem diese Symptome verspüren:

  •     Rötungen im Auge
  •     Augenschmerzen
  •     Verschlechterung der Sehkraft

Weitere allgemeine Komplikationen

Neben den genannten allgemeinen Komplikationen können außerdem diese Nebenwirkungen auftreten:

  •     Schwierigkeiten bei der Nachtsicht
  •     Beeinträchtigung der Kontrastsensitivität (verschwommene Sicht)
  •     Doppelbilder
  •     Trockene Augen 

Komplikationen bei LASEK- oder PRK-Methode

Bei der LASEK und PRK-Behandlung wird die obere Schicht der Hornhaut abgetragen. Die darunter liegenden Schichten werden dann mittels eines Lasers behandelt. Dabei kann es zu Hornhauttrübungen kommen. Meist handelt es sich jedoch nur um leichte Trübungen, sodass diese mithilfe von Medikamenten gut behandelt werden können.

LASIK-Methode

Der Ablauf der LASIK-Methode sieht anders aus: hier wird durch einen Schnitt eine Flap auf der Hornhaut erzeugt. Nach der Behandlung wird die Flap wieder zurückgeklappt. Durch den Schnitt ergibt sich neben den allgemeinen Komplikationen das Risiko, dass sich die Flap entzündet oder verlagert. Entzündungen werden mit Augentropfen behandelt, während eine Verlagerung der Hornhaut gegebenenfalls eine weitere Operation nötig ist.

Beim Aufklappen der Flap kann es außerdem zu einer Instabilität der Hornhaut kommen. Das kann sich derart äußern, dass eine Keratektasie entsteht. Die Wahrscheinlichkeit der Keratektasie kann verringert werden, indem bereits bei der Voruntersuchung die Hornhautdicke vermessen wird.

Risikofaktoren 

Die Risikofaktoren für Komplikationen beim Augenlasern sind unterschiedlich. Der behandelnde Arzt wird sich über Ihren Gesundheitszustand informieren, Voruntersuchungen durchführen und dann eine individuelle Risikoeinschätzung abgeben können. Allgemeine Risikofaktoren sind etwa:

  •     Stark ausgeprägte Fehlsichtigkeiten
  •     Geringe Hornhautdicke
  •     Vorerkrankung der Hornhaut
  •     Vernarbungen der Hornhaut
  •     Hohes Alter

Risiko für Komplikationen reduzieren

Sie können in gewisser Weise selbst dazu beitragen, das Risiko für eine Komplikation zu senken. Dabei sollten Sie folgende Aspekte beachten:

  •     Vorgespräch wahrnehmen
  •     Auf eine ausführliche Voruntersuchung bestehen
  •     Verschriebene Augentropfen nach der OP regelmäßig anwenden
  •     Wahrnehmung der Nachuntersuchungen
  •     Vorsichtsmaßnahmen einhalten (kein Sport, Make-Up oder Sauna)

Mithilfe dieser Maßnahmen können Komplikationen nach der Augenlaser-Behandlung vermieden oder durch die Nachuntersuchung rechtzeitig erkannt und behandelt werden.

Häufige Fragen und Antworten 

Wie hoch ist das Risiko beim Augenlasern?

Schwerwiegende Komplikationen treten nur selten auf. Die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation hängt außerdem von der gewählten Methode ab. Die LASIK-Methode hat eine besonders hohe Erfolgsrate und eine niedrige Komplikationsrate von unter 1%, während die LASEK-Behandlung die ältere Methode darstellt und mit mehr Risiken verbunden ist.

Was kann beim Augenlasern passieren?

Wenn es zu einer Komplikation kommt, handelt es sich oftmals um eine Entzündung im Rahmen des Heilungsprozesses, die mithilfe von Augentropfen gut behandelt werden kann. Seltenere Komplikationen sind etwa eine Keratektasie oder eine refraktive Über- oder Unterkorrektur der Fehlsichtigkeit.

Für wen ist Augenlasern nicht geeignet?

Ein guter gesundheitlicher Allgemeinzustand ist eine wichtige Voraussetzung für das Augenlasern. Ausschlussgründe können eine Schwangerschaft, Stillzeit, eine zu geringe Hornhautdicke, starke Fehlsichtigkeit oder Erkrankungen, wie z.B. Neurodermitis, Rheuma oder verschiedene Autoimmunerkrankungen sein. 

 

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Autor:

Dr. Victor Derhartunian

Nachdem er sein Handwerk von den beiden Pionieren der Laserchirurgie gelernt hat, gehört Dr. Victor Derhartunian zu den führenden Augenlaser-Chirurgen. Er leitet die Praxis in Wien und kann seine Patienten in fünf Sprachen beraten.

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